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Lesende Mädchen

Juliana Park

Lesende Mädchen – Willy Slegers van der Putt

Das Kunstwerk Lesende Mädchen im Julianapark in Venlo stammt aus dem Jahr 1963. Willy Slegers van der Putt schuf einige Jahre später, 1969, ein Werk mit demselben Titel, das in Boxtel einen Ehrenplatz erhielt. Ihr Oeuvre besteht hauptsächlich aus Genreszenen und Figurendarstellungen.

Die Lesende Mädchen verschwanden 2001 aus dem Park, weil der Park umgestaltet wurde. Sie stand mehrere Jahre lang am Teich des nahe gelegenen Rosariums, wurde aber schließlich wieder aufgestellt.

 

Der Künstler: Willy Slegers van der Putt

Willy Slegers van der Putt (1925 – 1997) aus Eindhoven studierte nach dem Zweiten Weltkrieg Bildhauerei, unter anderem bei dem Bildhauer Wessel Couzijn an der Rijksakademie van beeldende kunsten in Amsterdam. Außerdem absolvierte sie eine Ausbildung bei dem französischen Bildhauer Ossip Zadkine in dessen Atelier in Paris. Ihr Ehemann Toon Slegers aus Mierlo war ebenfalls als Bildhauer tätig. Das Paar verbrachte einen großen Teil seines Lebens in Bergeijk in Brabant.

 

Juliana Park

Eine Gruppe von Männern spielt Petanque, Jugendliche spielen, Menschen faulenzen im Schatten eines Baumes oder sitzen auf einer Bank und lesen ein Buch. Sobald das Wetter gut wird, ist der Julianapark ein Ort der Begegnung. Zum Beispiel während der Festivals, die dort in den Sommermonaten stattfinden, wie das kulinarische Event Lekker Venlo, das Tanzevent Stereo Sunday und das inzwischen berühmte Zomerparkfeest.

Der heutige Julianapark grenzt an den Keulsepoort, den Ort, an dem einst eines der vier Stadttore der Venloer Stadtbefestigung stand. Unmittelbar außerhalb des Keulsepoort befand sich bis ins neunzehnte Jahrhundert ein Ort, der Elysian Fields genannt wurde. Ab 1875 entstand dann der Rangierbahnhof der Köln-Mindener Bahn, einer internationalen Eisenbahnverbindung zwischen Hamburg und Paris mit Halt in Venlo. Deshalb wurde die Straße westlich des Parks damals Hamburgersingel genannt. Nach dem Krieg wurde er in Deken van Oppensingel umbenannt, nach Dekan Jules van Oppen, der während des Krieges als Widerstandskämpfer im Lager Vught starb.

Die Einwohner von Venlo nannten die Straße auch Ponywaeg. Dafür könnte es zwei Erklärungen geben. In der Verlängerung der Straße befand sich früher die Pope-Fabrik. Die jungen Damen, die dort arbeiteten, waren die ersten in Venlo, die ihre Haare im Pony-Stil schneiden ließen. Die zweite Erklärung ist, dass die Husaren, die zwischen 1816 und 1913 in Venlo stationiert waren, ihre Pferde auf dem Hamburgersingel ausführten.

1971 öffnete das Van Bommel van Dam Museum im Julianapark seine Pforten, das sich heute im ehemaligen Postamt am Keulsepoort befindet. Seit 2000 ist auch das Limburgs Museum Teil des Parks. Nach dem Weggang von van Bommel van Dam zog Foodhall MOUT in das gründlich renovierte Museumsgebäude ein.

Im Julianapark befinden sich mehrere Kunstwerke und auch einige Teile der ehemaligen Festungsmauern, von denen ein Teil unterirdisch erhalten ist.

Die Lesenden Mädchen stehen an der Ostseite des Julianaparks, in der Nähe des Burgemeester van Rijnsingel, benannt nach Hermanus van Rijn, Bürgermeister von Venlo von 1900 bis 1921. Er war auch Apotheker und hat in dieser Eigenschaft viel für das Wohl der Einwohner von Venlo getan. Vor dem Krieg trug die Straße den Namen Oostsingel. Das Foto stammt aus dem Jahr 1927. Rechts ist das noch bestehende Hotel Wilhelmina zu sehen. (Foto: Gemeentearchief Venlo)