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Valuas und Guntrud

Keulsepoort

 

Valuas und Guntrud – Hay Mansvelders

Die Legende besagt, dass Valuas (Venloos: Flujas) und seine Frau Guntrud die Gründer der Stadt Venlo waren. Valuas war das Oberhaupt eines Stammes namens Bructers. Sie sollen sich im Jahr 96 n. Chr. an den Ufern der Maas in und um eine Burg namens Vrijburg niedergelassen haben.

Dass die beiden die Gründer der Stadt waren, wird seit Jahrhunderten erzählt. Im Mittelalter wurden sie in Form von Riesenpuppen verewigt, die noch heute gelegentlich mit der Akkermansgilde durch Venlo ziehen. Diese Bronzeskulptur wurde im Jahr 2000 von Hay Mansvelders angefertigt und der Stadt von Frans Swaghoven vom Hotel-Restaurant Valuas gestiftet. Im Rahmen des Projekts fertigte Mansvelders auch eine kleine Version der Skulptur an, die in einer Auflage von 250 Stück in Bronze gegossen wurde. Um der ständigen Nachfrage nach der Miniaturversion gerecht zu werden, beschloss der Venloer Künstler, die kleinere Version im Jahr 2020 wieder aufleben zu lassen, wenn auch mit einigen kleinen Änderungen.

 

Der Künstler: Hay Mansvelders

Hay Mansvelders (Venlo, 1935) ist ein autodidaktischer bildender Künstler. In jungen Jahren begann er in der Beeldenfabriek St. Joseph zu arbeiten, einem Hersteller von religiösen Skulpturen. Hier erlernte er das Handwerk und erwarb ein umfassendes Wissen über die klassische Bildsprache und ihre Symbolik. Außerdem nahm er mehrere Jahre lang Privatunterricht bei Limburger Künstlern wie Sef Moonen und René Wong.

In den 1960er Jahren war Mansvelders Mitbegründer der Freien Akademie Venlo, einem Zentrum für künstlerische Ausbildung; als (hauptamtlicher) Lehrer konzentrierte er sich hauptsächlich auf die künstlerische Entwicklung junger Menschen. Sein Hauptanliegen war es, gerade dieser Gruppe die schöne Seite der kulturellen Selbstdarstellung zu zeigen.

Kultur kann Menschen verändern”, so seine Meinung. Woran Mansvelders damals geglaubt hat, daran glaubt er auch heute noch: Kunst sollte für jeden zugänglich sein, niemanden ausgenommen. Schließlich hat er selbst die Erfahrung gemacht, dass kreativer Ausdruck zum Aufbau von Selbstvertrauen führt.

In den 1980er Jahren wurde Mansvelders Direktor der Freien Akademie Nordlimburg. Als er sich in einer Büro- und Sitzungsstruktur verstrickte und immer weniger Zeit für seine eigene Arbeit hatte, etablierte er sich als “visueller Designer”, eine Bezeichnung, die er selbst geprägt hatte und die er seither beibehalten hat. Er sah sich selbst nicht als Künstler, “aus Respekt vor der Realität”, wie er regelmäßig erklärte.

In seiner Heimatstadt Venlo stehen noch immer verschiedene seiner Skulpturen auf öffentlichen Plätzen, wie Valuas und Guntrud, die Gründer von Venlo, in der Nähe des Limburgs Museum und der Jocushaan in der Nähe des Rathauses. Die Grundlage für Hays’ künstlerisches Schaffen ist und bleibt seine Faszination für alles, was wächst und blüht: Tiere, Pflanzen und Menschen. Er entwickelte eine eigene Bildsprache, die sich durch eine ausgewogene Linie zwischen Figuration und Abstraktion auszeichnet.

 

De Keulsepoort (Das Keulentor)

Als eines der vier Haupttore war das Keulsepoort lange Zeit Teil der Festungsanlagen der Stadt Venlo, die zwischen 1340 und 1345 errichtet wurden. Im 19. Jahrhundert wurden diese Festungsanlagen – wie die vieler anderer niederländischer Städte – so eng, dass man beschloss, sie abzureißen. Das geschah zwischen 1867 und 1872. Bei Arbeiten vor Ort im Jahr 2011 wurde festgestellt, dass die Fundamente des Tors unterirdisch noch intakt sind.

Nach dem Abriss der Stadtmauern wurde die Bahnstrecke Köln-Minden am Kölner Tor und dem heutigen (angrenzenden) Julianischen Park gebaut. Es handelte sich um eine deutsche Eisenbahnlinie, die Teil der Strecke Hamburg-Paris war. Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg wurde in der Nähe der Fundamente des Keulsepoort ein Gebäude errichtet, das lange Zeit als Postamt diente, heute aber das Van Bommel van Dam Museum beherbergt.

Die Bahnstrecke verschwand nach dem Krieg und wurde durch den Julianapark ersetzt. Danach war der Keulsepoort mehrere Jahrzehnte lang eine der Zufahrtsstraßen für den Autoverkehr in die Innenstadt. Diese Straße wurde Ende des letzten Jahrhunderts gesperrt, woraufhin der Keulsepoort zu einem Platz wurde. Im Jahr 2000 wurde auf diesem Platz das Limburgs Museum gebaut, und 2021 öffnete das Van Bommel van Dam Museum im angrenzenden ehemaligen Postamt seine Pforten, nachdem es rund fünfzig Jahre lang auf dem Deken van Oppensingel, einige hundert Meter entfernt, untergebracht war. Dieses Gebäude wurde eigens für das Museum gebaut und beherbergte auch die beiden Gründer, Maarten und Reina van Bommel-van Dam. Im Jahr 2021 wurde auch mit der Umgestaltung des Keulsepoort begonnen, der unter anderem einen grüneren Charakter erhalten hat. Wegen der beiden Museen wird der Keulsepoort im Volksmund oft als Museumplein bezeichnet. Gegenüber dem Limburgs Museum steht ein Gebäude, das ursprünglich eine der ältesten und vielleicht die älteste Tankstelle der Niederlande war. Es stammt aus dem Jahr 1933 und gehörte der American Petroleum Company (später Esso). Heutzutage befindet sich dort ein Gastronomiebetrieb.

Die Geschichte der Stadtriesen oder Riesenpuppen reicht Jahrhunderte zurück. Die Venloer Stadtriesen Valuas (Flujas) und Guntrud, die angeblichen Gründer der Stadt, gehören manchmal noch zum Gefolge der Akkermansgilde. Hier bei einer Feier auf dem Marktplatz im Jahr 1925. (Foto: Gemeentearchief Venlo)